Workshop: Linear B-Schrift

a – ma – na … der Vorname Amna in Linear B auf einer selbstgeformten Tontafel

Am Freitag, 27. Juni 2025, mussten sich die Schüler:innen der 3a, 3b und 7cr kurzfristig eingestehen, dass sie ihren Vornamen nicht mehr schreiben können. „Wie kann das sein?“, fragen Sie sich sicherlich. Die Antwort ist ganz einfach: Die zugrundeliegende Schrift ist über 3000 Jahre alt und verwendet zudem keine lateinischen Buchstaben, sondern Silben und Bildzeichen. Es handelt sich um die sogenannte Linear B, eine (wie man seit ca. 70 Jahren weiß) frühgriechische Schrift aus der mykenischen Kultur. 

In drei interessanten Workshops zeigte Dr. Georg Nightingale vom Fachbereich Altertumswissenschaften der Universität Salzburg, dessen Forschungsschwerpunkt auf den spätbronzezeitlichen Kulturen Griechenlands liegt, den Schüler:innen der 3a, 3b und 7cr, weshalb Tontafeln als Beschreibstoffe gefragt und Rechtschreibregeln manchmal nur eine Empfehlung waren. Jede Schülerin und jeder Schüler stellte eine eigene Tontafel her, die mit dem eigenen Namen beschriftet wurde … jedenfalls, so gut es eben ging, denn so manche Silbe existiert in Linear B nicht, weshalb eine lautlich ähnliche Lösung gefunden werden musste. Außerdem wurden Aufzeichnungen für die Verwaltung hergestellt, die Informationen über die Anzahl an Nutztieren, zum Verkauf angebotene Lebensmittel und Stoffe oder zur Verfügung stehendes Kriegsmaterial boten. Mit dem Entziffern der geheimen Botschaften beschäftigte sich dann die jeweils nächste Gruppe. 

Umrahmt wurden die praktischen Arbeiten von gemeinsamen Überlegungen, welche Rückschlüsse daraus auf das Alltagsleben im 2. Jahrtausend vor unserer Zeitrechnung gezogen werden können. Gestützt mit Bildmaterial konnten die Schüler:innen so einen Einblick in die sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Umstände des bronzezeitlichen Griechenlands gewinnen. 

Unser herzliches Dankeschön gilt Herrn Dr. Nightingale, der seine Leidenschaft für Linear B und die antike Kultur einen ganzen Tag lang mit unseren Schüler:innen geteilt hat! Ebenso vielen Dank an alle Schüler:innen der 3a, 3b und 7cr, die tolle Ideen in die Workshops eingebracht und prächtige Tontafeln mit kunstvollen Schriftzeichen produziert haben! Außerdem ein großes Dankeschön an Prof.in Eva Spiesberger, die die Workshops den ganzen Tag lang gemeinsam mit Prof. Stefan Umgeher tatkräftig – insbesondere in Bezug auf die Versorgung mit Kaffee, Kuchen und Mittagessen für unseren Gast – unterstützt hat! 

Bericht von Prof. Stefan Umgeher (UMS)
Fotos: UMS, HOK
 

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